Samstag, 03. Juni
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15.09.2004

Meine Arbeit am Sozialflohmarkt

Eine Zwischenbilanz von Bezirksrätin Sylvia Wilke

Wir hatten bis jetzt ca. 8000 Euro am Konto. Vergangenen Montag habe ich 5000 der Gruft überwiesen, die Mitarbeiterinnen waren beim Sozialflohmarkt, haben sich bedankt und werden um dieses Geld 150 (!!!) Schlafsäcke, winterfest bis minus 20 Grad, erwerben.

Der Rest wird der Gruft für die "Aktion Kaution" überwiesen – die arbeiten auch mit dem Verein Samba zusammen, der die Aufgabe hat, Obdachlose wieder ins Berufsleben einzugliedern – was aber einen festen Wohnsitz erfordert.

Sehr erfreut war ich, als mir in einem Brief Caritasdirektor Dr. Michael Landau seine Anerkennung für den Sozialflohmarkt aussprach.

Eine Frau, die regelmäßig Bücher erwarb, hat nach dem Tod ihres Mannes gebeten, auf Blumenspenden beim Begräbnis zu verzichten und das Geld aufs Schlafsackkonto zu überweisen. Eine andere Frau, die regelmäßig Bücher spendet, rief mich vorigen Sonntag an: Am Donaukanal im Gebüsch liegt ein Obdachloser, verdreckt und blutig – nach einer ersten Reinigung, Nahrungsaufnahme, Desinfektion und frischer Wäsche ließ er sich von mir zu den Barmherzigen Brüdern bringen – er hat versprochen, sich nach der Entlassung in die Betreuung durch die Gruft zu begeben. Ich habe auf der Donauinsel eine kleine Kolonie von obdachlosen Jugendlichen betreut – keine GiftlerInnen, sondern AusreisserInnen – es ist mir gelungen, drei von ihnen zu überzeugen, wieder nach Hause zu gehen – mit den Adressen von Kriseninterventsionszentren versehen – und mit der Bitte, daß sie sich gegenseitg betreuen, beschützen und helfen sollen – 1 Mädchen hat schon angerufen: mit Hilfe der Sozialarbeiterin hat sie ihre Probleme in den Griff bekommen.

Ich helfe aber auch Menschen, die in finanzieller Not sind: einer Frau, für deren Kinder ich Spielzeug und Gewand gesammelt habe, ist der Mann mit dem Geld für die Miete abgehauen – ich hab’s ihr aus den Einnahmen vom Sozialflohmarkt vorgestreckt – sie hat inzwischen einen (Scheiß)Job und hat mir heute die erste Rate zurückgegeben.
Einem obdachlosen Mann, der bei der Weinlese Arbeit gefunden hat, haben wir das Fahrgeld dorthin geliehen – ich weiß genau, daß ich es zurückbekommen werde.

Ich könnte diese Liste noch lange weiterführen, glaube aber, daß ich mit den einzelnen Beispielen einen Einblick geben kann in die Vielfalt der Probleme, bei denen ich versuche, Hilfe zu leisten. Ermöglicht wird all diese Hilfe, durch Ihre Unterstürzung des Sozialflohmarkts, für die ich mich an dieser Stelle aus ganzem Herzen bedanken möchte.

Sylvia Wilke

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